Die Aleppo-Seife

Auf den Spuren der ersten Seife

Erste Hinweise auf Seifenherstellung finden sich bei den Sumerer. Sie erkannten, dass Pflanzenasche vermengt mit Ölen besondere Eigenschaften hat und schufen so die Basis einer Seifenrezeptur. Man vermutet, dass sie den reinigenden Effekt des alkalischen Gemisches übersahen und sie als Heilmittel für Verletzungen verwendeten. Ägypter und Griechen übernahmen die Anleitung zur chemischen Herstellung, wobei die reinigende Wirkung der Seife erst von den Römern festgestellt wurde.[4]

Im Alten Testament wurde der Gebrauch von seifenähnlichen Produkten aus Fetten und Kaliumsalzen erwähnt. Plinius beschrieb eine altertümliche Seife aus Ziegentalg und Holzasche und dass bei den Germanen eine weiche Seifenart im Gebrauch sei.

Im Mittleren Osten wurde im 7. Jahrhundert erstmals Öl und Lauge miteinander verkocht und somit die Seife in ihrer heute bekannten Form geschaffen. Mit den Eroberungen der Araber breitete sich dieses Wissen rasch auch nach Europa aus. Frankreich und Spanien gehörten später zu den Zentren der Seifenherstellung weltweit.

Seife im Mittelalter

Im Mittelalter war der Besuch des Badehauses sehr beliebt und die Körperreinigung war besser als gemeinhin angenommen. Erst der Ausbruch von Pest und Cholera führte dazu, dass das Waschen mit Wasser eingestellt wurde. Da die Übertragungswege unbekannt waren, war man der Meinung, das Badewasser öffne den Körper für die Erreger. Dass es an den dreckigen Straßen und Rinnsalen vor den Häusern sowie den Ratten lag, erkannte man nicht. Die Trockenreinigung fand ihre Anwendung. Krankheitserreger sowie Läuse und Flöhe als Überträger, konnten sich ungehindert ausbreiten. Bis ins 17. Jahrhundert vertraten Ärzte in Europa die Meinung, dass Wasser und Luft dem Körper schade. Kleidung diente als Schutz vor diesen schädlichen Elementen. Auch das Einpudern erfüllte den Zweck, den Körper nach außen hin abzuschließen. Unterwäsche saugte den Körperschweiß auf; man dachte, dass der Körper so gereinigt würde.

Die moderne Seife

Im 17. Jahrhundert verhalf der französische König Ludwig XIV. der Seife zu neuer Blüte, indem er die besten Seifensieder nach Versailles holte. Er war es auch, der 1688 das noch heute bekannte Reinheitsgebot für Seife erließ. Demzufolge galt eine Seife als besonders hochwertig, wenn sie mindestens 72 % reines Öl enthielt. In der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden in den französischen Städten wie Marseille, Toulon und Lyon größere Seifenfabrikationen. Dem Franzosen Nicolas Leblanc (1742–1806) gelang es erstmals im Jahr 1790, größere Mengen Soda künstlich herzustellen, so dass die zuvor verwendete Pottasche ersetzt werden konnte. Im Jahr 1829 wurden in Frankreich etwa 4000 Tonnen Seife produziert.[5] Auch in England und Deutschland gab es dann bereits bedeutende Seifenfabrikationen. Seifen wurden auch zur Reinigung von Stoffen und Holz sowie bei der Dampfwäsche von  Textilien verwendet. Nachteilig war die Bildung von Kalkseife, daher wurde das Waschwasser vorab mit Sodalösung entkalkt.

1865 entwickelte der Belgier Ernest Solvay das Solvay-Verfahren, das das Leblanc-Verfahren ablöste. So war genügend Soda für die Seifenherstellung vorhanden und Seife wurde zu einem bezahlbaren Produkt. Der Körper konnte nun regelmäßig mit Seife gewaschen und von unangenehmen Gerüchen befreit werden.

Die traditionelle Seifenherstellung aus Olivenöl hat in Marseille (Savon de Marseille) und vielen Mittelmeer-Ländern bis heute Bestand. Quelle Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Seife (abgerufen 12.09.18)

Aleppo-Seife, auch syrische Lorbeerseifefranzösisch Savon d’Aleparabisch Sabun Ghar (صابون حلبي), ist eine in und um Aleppo, mittlerweile auch außerhalb Syriens hergestellte Seife aus Olivenöl und aus einem variablen Anteil des fetten Öls von Beeren (und eventuell Blättern) des Echten Lorbeers. Da das Produkt im Übrigen ohne Farbstoffe, künstliche Aromen, Parfüme, Stabilisatoren oder andere synthetische Stoffe hergestellt wird, gehört die Aleppo-Seife zu den Naturseifen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Aleppo-Seife

Gebrauch

Das Lorbeeröl in den Aleppo-Seifen hat viele gute Eigenschaften. Es wirkt reinigend und desinfizierend und kann bei Hautproblemen helfen. Einige Leute reagieren allergisch auf Lorbeeröl, was aber selten vorkommt. Das Olivenöl wirkt nährend und rückfettend.

Mit der Aleppo-Seife kann man täglich duschen, aufgeschäumt einige Minuten aufs Gesicht als Maske auftragen, man kann sich damit prima rasieren und zu guter Letzt kann man sie in den Kleiderschrank legen, da hält sie die Motten fern.

Das Olivenöl und Lorbeeröl in der Aleppo-Seife

Der Oliven- und Lorbeerölanteil kann variieren. Je mehr Lorbeeröl die Seifen enthalten, desto wertvoller, d.h. auch teurer wird die Seife. Die Produktion der Alepposeifen findet meistens von November bis März statt, danach werden die Seifen zum Trocknen an der Luft aufgestapelt. Die Seifen werden dann bis zu neun Monaten oder länger gelagert und getrocknet. Mit der Zeit wird die der Luft ausgesetzte, dunkelgrüne Seife heller und härter. Wenn man sie aufschneidet ist sie im Inneren immer noch dunkelgrün. Mit den Seifen verhält es sich aber fast wie mit den Kerzen, je länger man sie lagert, desto länger halten sie im Gebrauch.